Edinburgh’s Geschichten

Nicht nur, dass im Bereich des Grassmarket die Serienmörder Burke und Hare in den Jahren 1827/28 ihr Unwesen trieben. Sie brachten mindestens 16 Menschen um und verkauften ihre Leichen zur Obduktion an den Wissenschaftler Robert Knox, der nicht nach der Herkunft der Leichen fragte. Nein, fast jede Kneipe, jeder Winkel und jedes Haus hat seine eigene, manchmal dunkle Geschichte. Nicht jede steht auf dem Grassmarket. So befindet sich ‘The Worlds End’ auf der Royal Mile, die zwischen dem Castle und dem Palace of Hollyrood House, der Residenz der englischen Königin, verläuft. Dabei soll es sich bei der Royal Mile um eine schottische Meile handeln, die mit 1,8142 km deutlich länger ist als die englische. Ebenso auf der Mile ist die Kneipe ‘Deacon Brodie’s Tavern’ und das John Knox House, eines der ältesten Häuser Edinburghs aus dem 16.Jahrhundert. Weiter in Richtung Residenz befindet sich ein kleines Museum, das das Leben der einfachen Leute in Edinburgh zeigt. Das ‘The People’s Story Museum’ nimmt wie viele Museen keinen Eintritt und ist durchaus sehenswert.

Edinburgh, Black Bull

Edinburgh, Black Bull. Die erste Erwähnung des Black Bull im Stadtplan datiert von 1858. Zu diesem Zeitpunkt stand nur die alte Getreidebörse vor ihm.

Edinburgh, The Beehive Inn

Edinburgh, The Beehive Inn

Edinburgh, Last Drop

Edinburgh, Last Drop. Unter der Adresse 74-78 Grassmarket steht ein Pub, dessen Name Edinburghs Vergangenheit wach werden lässt: The last drop (der letzte Tropfen). Auf einem Balken am Eingang findet sich nicht nur der Name des Pubs, sondern auch die Zeichnung eines Galgens. Hierher wurden nämlich die Gefangenen kurz vor ihrer Hinrichtung gebracht, damit sie noch ein letztes Glas (the last drop) trinken konnten. Danach wurden sie auf dem Grassmarket, einem kleinen rechteckigen Platz einige Schritte vom Pub entfernt, gehenkt. Auf dem Grassmarket fanden zahlreiche öffentliche Hinrichtungen statt. In den Jahren 1661 bis 1668 stellten sich ungefähr 100 Presbytianer der Einführung des Anglikanismus in Schottlandentgegen, die gehenkt wurden, Rebellen und Diebe haben dort den Tod gefunden. Das Pub The last drop erinnert mit seinem Namen an die letzte Hinrichtung, die auf dem Grassmarket stattfand und ist das einzige Gebäude im Viertel, das das Flair und das Erscheinungsbild von damals bewahrt hat. Quelle: easyvoyage.de

Edinburgh, Maggie Dickson's

Edinburgh, Maggie Dickson's, über Maggie Dickson habe ich zwar schon mal berichtet, aber hier noch einmal ihre Geschichte: Es wird erzählt, dass Maggie Dickson, eine Fischverkäuferin aus Musselburgh hier 1728 für die Ermordung ihres Babys erhängt wurde. Als sie in einem Sarg zurück nach Musselburgh getragen wurde, sei sie jedoch wieder erwacht. Nach Schottischem Recht hatte sie ihre Strafe verbüßt und nach diesem Ereignis wurde dem Urteilsspruch der Zusatz bis der Tod eintritt angefügt. Später soll sie deshalb die halb erhängte Maggie genannt worden sein.

Edinburgh, The White Hart Inn

Edinburgh, The White Hart Inn. Das Pub im Herzen von Grassmarket (34 Grassmarket) mit seiner mit Messingkrügen geschmückten Decke wurde 1516 erbaut. Seinen Namen hat es von einem Ereignis, das sich 1128 in Edinburgh zugetragen haben soll. David I., im 12. Jahrhundert König von Schottland, hatte entgegen dem Rat der Priester beschlossen, am Fest der Kreuzerhöhung auf die Jagd zu gehen. Auf seinem Ritt begegnete er einem weißen Hirsch (englisch: white hart), der seinen Weg kreuzte. Der König beschloss, ihn zu verfolgen, wurde aber von seinem verängstigten Pferd aus dem Sattel geworfen. Der Hirsch wandte sich nun seinerseits gegen den König, um ihn zu verfolgen. Der König lag auf der Erde und betete, nicht von dem Tier totgetrampelt zu werden. Daraufhin soll zwischen dem Geweih des Hirsches und dem König ein glühendes Kreuz erschienen sein. Als Dank für seine Rettung ließ David I. die Abtei von Holyrood errichten, deren Ruinen heute noch sichtbar sind. Quelle: easyvoyage.de

Edinburgh, The World's End

Edinburgh, The World's End. Nach der Schlacht von Flodden im Jahr 1513, in der sich England und Schottland bekämpften und in deren Verlauf der schottische Jakob IV. getötet wurde, wurde zum Schutz der Stadtbewohner eine Mauer errichtet. Die Tore dieser Mauer befanden sich direkt vor dem Pub. Den Bereich außerhalb der Stadtmauern sahen die Einwohner Edinburghs nicht mehr als ihre Welt an, da sich die meisten auch nicht den Zoll leisten konnten, um sie wieder zu betreten. Sie hatten "das Ende der Welt" erreicht, auf englisch the world's end. Heute kennzeichnet eine Markierung auf der Straße den genauen Standort der Tore. Quelle: easyvoyage.de

Deacon Brodie's Tavern

Deacon William Brodie (* 18. September 1741; † 1. Oktober 1788). Tagsüber war Brodie ein respektabler Geschäftsmann, Mitglied des Stadtrats und führend in der örtlichen Handwerkerinnung tätig. Ein Teil seiner Tätigkeit als Tischler von Schränken war es, Schlösser und andere Sicherheitsvorrichtungen zu installieren und zu reparieren. Nachts wurde Brodie zum Einbrecher und Dieb. Er nutzte seinen Beruf, um die Sicherheitsvorkehrungen seiner Kunden auszukundschaften und kopierte Schlüssel mittels Wachsabdrücken. Als einer der führenden Handwerker der Stadt bekam er Aufträge aus den reichsten Familien der Edinburgher Gesellschaft. Das erbeutete Geld seiner Einbrüche nutzte Brodie, um sein geheimes zweites Leben und seine Spielleidenschaft zu finanzieren, und um fünf Kinder und zwei Geliebte, die nichts voneinander wussten, zu unterhalten. Seine kriminelle Karriere begann um 1768, als er die Eingangsschlüssel einer Bank kopierte und 800 £ stahl. 1786 engagierte er eine Bande von drei Dieben: Brown, Smith und Ainslie.
Später, im Jahr 1786, organisierte Brodie einen bewaffneten Überfall auf das Akzisenamt in Chessel's Court. Der Plan misslang, und Ainslie wurde gefangengenommen. Ainslie stimmte einer Kronzeugenregelung zu und verriet seine Mittäter. Das Verfahren begann am 27. August 1788. Zuerst gab es gegen Brodie keine greifbaren Beweise, bis in seinem Haus kopierte Schlüssel, Verkleidungen und Pistolen gefunden wurden. Das Gericht sprach Brodie und seinen Kumpanen George Smith schuldig. Brodie und Smith wurden am 1. Oktober 1788 an einem Galgen gehängt, den Brodie vermutlich im Vorjahr selbst entworfen und gebaut hatte.

Männerhort

Ein Hort für Ehemänner

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *


*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>