Beim Zugfahren ist es wohl wie beim Radeln. Manchmal fällt eine Strecke aus. Ich hatte während der Fahrt mehrfach Gelegenheit, die von mir verschmähte Strecke auf der A9 vom Zug aus in Augenschein zu nehmen. Sie verlief in vielen Abschnitten als einspurige Straße in jede Richtung, jedoch war ein sehr hohes Verkehrsaufkommen zu beobachten. Was dann aber beim Umsteigen in Perth passierte, war für mich neu. Wir saßen schon mit mehreren Passagieren im abfahrbereiten Zug, als ein Angestellter der British Railway zustieg und verkündete, dass dieser Zug ausfällt. Wir sollten bitte warten und er wollte uns gleich mitteilen, wie die Fahrt fortgesetzt wird. Nach einer Weile kam er zurück und forderte uns auf mit zu kommen, die Taxis warten vor dem Bahnhof. Trotz meines Hinweises auf das Fahrrad und dass ich genug Zeit hatte, um auf den nächsten Zug zu warten, bestand er auf den weiteren von ihm organisierten Ablauf. So bekam ich und mein Fahrrad ein Einzeltaxi nach Edinburgh. Nach dem Verladen meiner Utensilien beabsichtigte ich natürlich, wie zu Hause auf der rechten Seite einzusteigen. Doch der Taxifahrer bestand darauf, dass er doch selber fahren wollte.
In Edinburgh wurde ich tatsächlich das Opfer eines dreisten Diebstahls. Von leichtem Hunger geplagt, bestellte ich mir an einem Imbiss eine Portion Chips, die ich vor Ort an einem kleinen Bistrotisch verzehrte. Von der interessanten Kulisse überwältigt, galt es das ein oder andere Foto zu schießen, wenn nur nicht die herum stehenden Touristen stören würden. Also schnell aufgestanden, Kamera auslösen und weiter essen. Als mich umdrehte, saßen an meinem Platz vier Möven, hatten die Pommes zu Boden gerungen und frönten der Völlerei. Das war es dann wohl mit meinem Snack. Nach dem Einchecken im Hotel habe ich erst einmal einen Rundgang um die Burg gemacht und schon ein paar schöne Ecken entdeckt. Edinburgh gefällt mir auf Anhieb. W3.22110 N55.94663